Irmgard Keun, Kind aller Länder

Irmgard Keun, Kind aller Länder

Die zehnjährige Kully berichtet aus ihrem aufregenden Emigrantenleben. In den 1930er Jahren zieht sie mit ihren Eltern immer wieder um. Der Vater ist Schriftsteller. Seine Bücher sind in Deutschland verboten. Die Familie lebt von seinen Zeitungsakrtikeln und den Vorschüssen der ausländischen Verlage. Doch der Vater kann schlecht mit Geld umgehen. Immer wieder reist er deshalb Bekannten nach, die ihm Bargeld verschaffen sollen. Kully und die Mutter bleiben dann oft in Hotels zurück, dernen Rechnngen sie kaum bezahlen können. Aber so lernt Kully viele Städte und Länder kennen und kann sich in vielen Sprachen ausdrücken – bestens, wie sie meint. Sie ist mit ihrem rastlosen Leben nicht unglücklich. Als ein alter Mann sie fragt, ob sie nie Heimweh habe, weiss sie zuerst nicht, was er meint. Er erklärt es ihr. Sie antwortet dann, das sie manchmal Heimweh empfinde, aber immer nach einem anderen Land, das ihr gerade einfalle. In diesem ganz aus Kindersicht erzählten Roman, der 1938 erstmals in Amsterdam erschienen ist, schildert Irmgard Keun auch das Paar, das Joseph Roth und sie einst waren. Die naive Sicht auf das heimatlose Leben der Familie berührt und zeigt die Situation der Emigranten in jener Zeit. Die Sprache und Erzählweise sind stimmig dem Alter der Ich-Erzählerin angepasst, einfach und klar. Nach der beglückenden Lektüre dieses Buch spürt man Lust auf weitere Werke von Irmgard Keun.

Kiepenheuer & Witsch, 978-3-462-04897-1

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